Geile Basics: Alternativen zur klassischen Wolle – so geht es auch!

Geile Basics: Alternativen zur klassischen Wolle – so geht es auch!

Wenn es um Stricken, Häkeln oder ähnliche Handarbeiten geht, denkt beim Material natürlich jeder zuerst an die klassische Schafswolle. Aber gibt es eigentlich auch Alternativen, beispielsweise um die Endprodukte vegan herzustellen?

Und tatsächlich gibt es da so einiges, was wir statt Tierwolle nutzen können, und was durchaus reizvoll und sinnvoll ist. Lasst euch überraschen und probiert das ein oder andere doch einfach mal aus!

Bambusfasern liefern weiches Garn

bambusfaser ist ein guten ersatz für baumwolle

Bambus kennt jeder, und schon längst nicht mehr nur als Gartenpflanze. Oft wird er beispielsweise als Baustoff eingesetzt. Doch wusstest du, dass du damit auch stricken kannst?

Der schnell wachsende Rohstoff Bambus kann mit seinen Fasern zu Viskose verarbeitet werden. Heraus kommt ein angenehm weiches Garn, das sich sehr gut verarbeiten lässt. Das Material ist später leicht biologisch abbaubar und nimmt keine Gerüche an – für Kleidungsstücke beispielsweise also bestens geeignet!

Du wirst staunen, wie leicht die daraus hergestellten Stücke sind. Trotzdem bieten sie eine erstaunliche Belastbarkeit und sind atmungsaktiv. Wolle aus Bambusfaser – oft als Mischfaser erhältlich – ist zum Stricken und Häkeln optimal geeignet.

Hanf-Wolle – ökologisch und komplett biologisch abbaubar

eine hanfpflanze

Auch Hanf ist ein Material, das seinen ursprünglich schlechten Ruf längst erfolgreich abgelegt hat und heute in vielen Bereichen sinnvoll als veganer Rohstoff eingesetzt wird. Pestizide oder Dünger sind für den Anbau nicht nötig. Außerdem verhindert der Hanf Bodenerosion, da seine Wurzeln sehr tief gründen.

Auch als Textilfaser ist Hanf groß im Kommen und bei weitem keine Seltenheit mehr, eben gerade weil er ökologisch so viele Pluspunkte mit sich bringt. Das Material ist optisch am ehesten mit Leinen vergleichbar und zudem äußerst strapazierfähig. Dadurch eignet es sich hervorragend zum Stricken oder anderweitigem Herstellen von Dekorationsartikeln.

Wolle und Garne aus Lyocell – weich und vegan

Aus eukalyptus wurd lyocell hergestellt, ein guter ersatz für wolle

Lyocell ist als Begriff noch nicht so bekannt. Das Material besteht aus Zellstoff und wird teilweise auch Tencel genannt.

Basis für die umweltfreundliche Herstellung ist Eukalyptusholz. Ähnlich wie beim Bambus handelt es sich bei Eukalyptus um einen schnell nachwachsenden Rohstoff, für dessen Anbau weder Pestizide noch künstliche Bewässerung notwendig sind. Dadurch verbraucht die Herstellung weniger CO2 als vergleichbare Materialien.

Die Faser, die entsteht, ist recycelbar und biologisch abbaubar. Weitere Pluspunkte von Lyocell:

  1. absolut reißfest und knitterfrei
  2. seidige Oberfläche, sehr glatt
  3. deutlich saugfähiger als Baumwolle

Zur Wollverarbeitung wird meistens ein Mix aus Lyocell und Baumwolle eingesetzt.

Wolle aus Flachs

ein feld mit flachspflanzen zur leinenherstellung

Flachs – oft besser bekannt unter dem Namen Leinen – ist außerordentlich belastbar und lange haltbar.

Hinzu kommen folgen großartige Eigenschaften, die speziell für Kleidung optimal sind:

  • schmutzabweisend
  • antistatisch
  • antiallergen
  • wird mit der Zeit immer weicher
  • wirkt auf der Haut kühlend bzw. temperaturausgleichend

Auch Flachs ist selbstverständlich biologisch abbaubar.

Garn aus Soja

ein sojafeld. aus den abfallprodukten lässt sich ein ersatz für wolle gewinnen

Soja ist aus der modernen Ernährung nicht mehr wegzudenken. Aber wusstest du, dass du damit auch handarbeiten kannst?

Das Naturprodukt speichert Wärme hervorragend auf der Haut. Vor allem aber ist es herrlich weich, lange haltbar und hat einen seidigen Glanz.

Das moderne Material ist ein Abfallprodukt aus der Sojaverarbeitung. Großartig also, wenn es für Kleidung oder Deko-Artikeln einen eigenen Einsatzbereich findet. Im Handel sind Sojafasern unverarbeitet erhältlich und werden dann in andere Wollfasern eingearbeitet.

Modal – weiche Wolle aus hartem Holz

das blatt einer buche. die fasern sind ein veganer ersatz für wolle

Bei Modal handelt es sich um eine Viskosefaser, die schon etwas länger genutzt wird.

Auch sie wird aus einem nachwachsenden Rohstoff hergestellt, und zwar aus Buchenholz. Die Fasern haben zahlreiche Pluspunkte, die sie für die Textilherstellung prädestinieren:

  • sehr hohe Elastizität
  • hohe Saugfähigkeit
  • kurze Trocknungszeit
  • seidig glänzend
  • >formstabil und farbecht
  • knitterfrei
  • atmungsaktiv

Auch Modal ist als reines Naturprodukt biologisch abbaubar.

SeaCell – Handarbeit mit Algen

aus algen lässt sich ein ersatz für wolle machen

Wärst du auf die Idee gekommen, dass du aus Algen etwas stricken kannst? Tatsächlich ist das möglich mit sogenannten SeaCell-Fasern.

Dazu wird eine Verbindung aus Algen und Zellulose hergestellt, indem der getrocknete Seetang in zerriebener Form in Zellulosefasern eingearbeitet wird.

Das klingt nicht nur spannend, sondern soll obendrein besonders gesund sein, denn die Algen solle gegen Juckreiz helfen und entzündungshemmend wirken. Direkt auf der Haut getragen, sollen diese Eigenschaften zur Wirkung kommen. Außerdem wirkt das Material im Sommer kühlend und im Winter wärmend.

Oft wird das Material mit Baumwolle und Lyocell zu einer Faser gemischt, die zum Stricken optimal geeignet ist.

Aktion nachhaltig: Alte Klamotten zum Stricken wiederverwerten!

gebrauchten stoff in streifen schneiden und daraus etwas stricken

Jetzt hast du viele neue oder bisher unbekanntere Fasern kennengelernt, die besonders umweltfreundlich und ökologisch sind bzw. hergestellt werden. Was kann da noch nachhaltiger sein?

Richtig: Bereits genutztes Material wiederverwerten anstatt es in den Müll zu werfen.

Das klappt beispielsweise, indem du alte Kleidungs- oder Wäschestücke, die du nicht mehr nutzt, sorgfältig in feine Streifen schneidest. Diese wickelst du auf wie ein Wollknäuel. Und schon kannst du sie auch genau so nutzen.

Als ob du mit dickerer Wolle oder einem Spezialgarn strickst, funktioniert es auch mit den Stoffstreifen. Du solltest natürlich die Stoffe so zerschneiden, dass du möglichst lange Streifen erhältst. Das klappt übrigens besonders gut mit Bettlaken oder Tischdecken. Aber genauso gut kannst du deine alten Shirts oder Blusen verwerten.

Diese Idee finde ich persönlich besonders reizvoll. Ich werde das auf jeden Fall demnächst mal ausprobieren und dir hier davon berichten bzw. dir zeigen, wie es geklappt hat!

 

Wenn Du Dich mehr mit dem Thema "Wolle und Vegan" auseinandersetzen willst, dann empfehle ich Dir diesen Beitrag von vegan-shop.de: Bin ich auch Veganer, wenn ich Wolle trage?

 

Bis dahin viele verwertbare Grüße und bis bald
Claudia