Geile Basics: Ist Stricken eigentlich gesund?
Ich habe mir neulich mal die Frage gestellt, ob Stricken eigentlich gesund ist oder eher nicht. Dass man es nur macht, wenn es einem Spaß macht, versteht sich fast von selbst, aber auch Dinge, die einem Spaß machen und somit „launetechnisch“ einen positiven Effekt haben, können ja körperlich gesund sein.
Stricken für die Psyche
Tatsächlich scheint das Stricken auf die Psyche zahlreiche positiven Auswirkungen zu haben. Zuerst einmal ist es sehr entspannend, denn gerade die sich ständig wiederholenden Bewegungen wirken beruhigend. Vor allem diejenigen, die schon länger dabei sind und „blind“ stricken, können dabei ganz wunderbar abschalten, den Kopf freibekommen und die Gedanken einfach laufen lassen. Eine Studie der Harvard Medical School hat tatsächlich gezeigt, dass Stricken ähnliche Entspannungszustände bewirken kann wie Meditation oder Yoga. Krass, oder?! (Alle Quellen findet ihr unten.)
Stricken als Gehirn-Jogging
Da Stricken natürlich nicht immer nur einfach ist, trainiert es gleichzeitig auch das Gehirn. Reihen und Maschen müssen gezählt werden, Muster entwickelt, verstanden und umgesetzt werden … das sorgt dafür, dass wir beim Stricken quasi automatisch die Konzentration stärken und das Gedächtnis in Schwung bringen. Auch hier hat mindestens eine Studie diesen Effekt bestätigt, denn sie zeigte, dass Senioren, die sich mit Stricken oder ähnlichen handwerklichen Tätigkeiten beschäftigen, ein deutlich geringeres Risiko für einen pathologischen Gedächtnisverlust haben.
Stricken für den Blutdruck
Bluthochdruck kommt in Deutschland sehr häufig vor und kann zu verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen Krankheiten führen. Wer regelmäßig strickt, beugt diesem Problem vor, denn durch die entspannende Wirkung senkt Stricken den Blutdruck!
Stricken für eine bessere Motorik
Motorische Fähigkeiten sind auf jeden Fall nötig, wenn man es hinbekommen will, aus bunten Wollknäueln, verschiedenen Nadeln und diversen weiteren Hilfsmitteln ein komplettes Kleidungsstück zu fertigen. Diese werden durchs Stricken also permanent geschult und unterstützt. Somit ist es zum Beispiel durchaus sinnvoll, Kinder schon früh ans Stricken oder an andere Handarbeitsarten heranzuführen. Außerdem wird Stricken teilweise tatsächliche als Therapiebestandteil für Menschen eingesetzt, die an Parkinson leiden.
Stricken für gesunde und schmerzfreie Gelenke
Beim Stricken werden Finger, Hände und Unterarme trainiert. Durch die ständigen Bewegungen – bei einem ganzen Kleidungsstück sind das schon seeeehr viele Bewegungen! – bleiben die Gelenke besonders geschmeidig. Das kann wiederum den Knorpelabbau verringern und das Risiko einer Arthroseerkrankung mindern.
Stricken für mehr Kreativität
Je fitter man beim Stricken ist, desto mehr beginnt man, eigene Kreationen zu finden und umzusetzen. Im Kopf fangen die Ideen an zu rattern. Das macht total viel Spaß und fördert die eigene Kreativität. Die kann dann in vielen anderen Lebensbereichen eingesetzt und genutzt werden.
Stricken gegen Heißhunger
Jeder kennt dieses Gefühl, unbedingt etwas naschen zu wollen. Ob Süßes oder Salziges – ist dieses Gefühl erst einmal da, bekommt man es kaum wieder weg. Mal ist das kein Problem, dauerhaft aber schon. Und siehe da: Auch hierbei kann Stricken helfen? Gerade wenn man gern vor dem Fernseher sitzt, vergeht dabei diese unbändige Lust auf Süßes. Man ist so vom Stricken eingenommen und darauf konzentriert, dass man eventuelle Heißhungerattacken gar nicht erst mitbekommt! Und wenn doch, gibt es zumindest die Möglichkeit, sie ausbremsen. Wie? Na, ganz einfach, indem du bestimmst, dass du erst nach jeder 3. gestrickten Reihe wieder ein Gummibärchen essen darfst! Das hilft gleich doppelt! Das soll sogar klappen, wenn man sich bestimmte Routinen – zum Beispiel das Rauchen – abgewöhnen will!
Stricken fürs Selbstbewusstsein
Hier ein weiterer psychologischer Nutzen, den das Stricken mit sich bringt: Stricken stärkt das eigene Selbstbewusstsein! Voraussetzung ist, dass man sich als Anfänger nicht gleich zu viel vornimmt, sondern mit einfachen Mustern und Ideen startet. Dann sieht man Runde für Runde wie das Strickstück wächst und etwas Tolles, Kreatives daraus entsteht. Etwas, das man ganz allein aus ein bisschen Wolle und ein paar Nadeln geschaffen hat – das tut einfach wahnsinnig gut!
Stricken gegen Stress
Wieder mal so einen Tag gehabt, an dem alle was von dir wollten, dich genervt haben, ihre Arbeit und Sorgen bei dir abgeladen haben? Stress kennen wir alle, mal mehr und mal weniger. Wege damit umzugehen, gibt es viele. Und ob du es glaubst oder nicht: Stricken ist einer davon! Das hat natürlich mit der entspannenden Wirkung zu tun und damit, dass die Gedanken vom Stress komplett auf die Handarbeit abgelenkt werden. Der Kopf ist frei und der Stress vergessen, zumindest für eine gewisse Zeit.
Stricken für mehr Durchhaltevermögen
Wer häufiger das Problem hat, etwas anzufangen, aber nicht zu Ende zu bringen, der kann diese „Schwäche“ möglicherweise ebenfalls durchs Stricken in den Griff bekommen. Wichtig ist, mit kleinen Stücken und Zielen zu beginnen: Ein Topflappen für den Anfang oder ein Baby-Lätzchen. Mit jedem Strickstück werden die Ziele dann etwas höher gesteckt. Das Gefühl, ein paar tolle Dinge fertiggestellt zu haben, lässt den Anreiz, durchzuhalten auch auf andere Projekte übertragen.
Stricken macht happy
Wem das jetzt noch immer nicht genügend Gründe waren, um überzeugt zu sein, dass Stricken gesund ist, dem ist fast nicht mehr zu helfen. Aber einen haben wir noch, denn so schnell geben wir bei Geile Masche ja nicht auf: Stricken macht nämlich ganz einfach happy! Und wer happy ist, fühlt sich gut und gesund. Wir alle wissen schließlich längst, dass Zufriedenheit, Ausgeglichenheit und Glück viel dazu beitragen, gesund zu bleiben. Logisch, oder?
In diesem Sinne wünsche ich ganz viel gestrickte Gesundheit!
Happy Claudia
Quellen:
https://www.brigitte.de
https://www.ecowoman.de
https://www.pascuali.de
https://www.stricken-erlernen.de/
https://www.wunderweib.de/