Geile Basics: Musterlexikon Stricken – Teil 2
Im letzten Jahr haben wir hier mit dem ersten Teil unseres Strickmusterlexikons gestartet, und nun kommt endlich Teil 2! Auch hier habe ich für euch noch Muster ausgewählt, die nur mit rechten und linken Maschen gestrickt werden und somit noch sehr einfach sind.
Ich werde mich dieses Mal nicht mehr so auf die Maschenproben beziehen, da ich durch die Mustersätze die angegebenen Maschenzahlen dafür nur selten einhalten konnte. Wenn ihr mit einem dieser Muster ein komplettes Stück stricken möchtet, solltet ihr aber vorab auf jeden Fall eine Maschenprobe erstellen!
Muster 6 – breite Längsrippen
Rippenmuster hatten wir auch schon in Teil 1, aber diesmal gibt es noch ein paar weitere dazu. Daran kannst du sehen, wie unterschiedlich sie optisch wirken, aber vor allem auch, wie verschieden das Strickstück dadurch zusammengezogen wird.
Ich habe wieder ein glattes Baumwollgarn genommen und eine Nadel der Stärke 3,5. Aufgenommen habe ich 25 Maschen. Das Muster besteht aus 4 rechten Maschen und 3 linken Maschen im Wechsel. Der Musterlauf besteht also aus 7 Maschen, somit sollte die aufgenommene Maschenzahl grundsätzlich durch 7 teilbar sein.
Ich wollte allerdings für die bessere Darstellung gleiche Außenrippen haben. Also habe ich den Musterlauf mal 3 genommen (=21 Maschen) plus nochmals 4 Maschen für die letzte zusätzliche Rippe.
Ich habe dann immer in der Hinreihe 4 M. re und 3 M. li im Wechsel gestrickt, in der Rückreihe habe ich die Maschen gestrickt, wie sie erscheinen.
Du siehst hier sehr deutlich, wie stark sich das Musterstück zusammenzieht …
bzw. wie weit man es mit den Fingern auseinanderziehen kann …
Das ist bei der Größenberechnung also auf jeden Fall zu berücksichtigen. Insgesamt ergibt sich aber ein schönes Rippenmuster.
Für die Höhe dieses Musterstücks von 10 cm habe ich 34 Reihen gestrickt.
Muster 7 – sehr unterschiedliche Längsrippen
In diesem Beispiel ist das Verhältnis der Rippen sehr unterschiedlich: Gestrickt werden immer 5 rechte Maschen und dann nur 1 linke Masche. Daraus ergeben sich zwei Effekte:
- Das Strickstück zieht sich bei weitem nicht so stark zusammen, wie zum Beispiel bei Muster Nr. 6.
- Die schmale Rippe ist auf den ersten Blick kaum sichtbar.
Auch das musst du berücksichtigen, denn auf großer Fläche sieht dieses Muster unter Umständen aus, als wäre es komplett glatt rechts gestrickt.
Ich habe hier erneut mit gleichen Außenrippen gearbeitet und entsprechend 29 Maschen aufgenommen: 6 (Mustersatz 5+1) x 4 = 24 + 5 = 29.
Für die Höhe von 10 cm waren hier ebenfalls 34 Reihen notwendig.
Muster 8 – Perl-Rippen
Nun kommt ein Muster, das ich persönlich total schön finde. Hier wird abwechselnd eine Rippe in glatt rechts gestrickt und eine im kleinen Perlmuster (1 re M. und 1 li M. im Versatz).
Die glatten Rippen hatten 4 Maschen, die Perlrippen 5 Maschen, zusammen also 9. Aufgenommen habe ich dafür 23 Maschen (2 x 9 = 18 + 5=23).
In der Höhe waren es erneut 34 Reihen.
Du siehst, dass der Rand durch die unterschiedlichen Muster nicht gerade verläuft. Ein Strickstück müsste in diesem Muster also gespannt werden.
Muster 9 – schmale Quer-Rippen
Jetzt drehen wir die Rippen einfach mal um. Du hast das vielleicht schon bei unseren Adventskalender-Säckchen aus dem aktuellen Jahresprojekt gesehen. Hier entsteht der Mustersatz also nicht in der Breite, sondern in der Höhe.
Ich habe diesmal 24 Maschen aufgenommen – da ich mich dabei um keinen Mustersatz sorgen musste, habe ich die Empfehlung der Maschenprobe gewählt.
Dann lautet der Mustersatz in Reihen wie folgt:
- 4 Reihen glatt rechts (Hinreihe rechte Maschen, Rückreihe linke Maschen)
- 2 Reihen kraus rechts (Hin- und Rückreihe nur rechte Maschen)
Diesen Wechsel habe ich 34 Reihen lang fortgeführt, und dann sah es so aus:
Muster 9 – unterbrochene Rippen
Zum Abschluss der dieser Musterreihe mischen wir Längs- und Querrippen und zaubern damit ein besonders reizvolles Muster.
Die Längsrippen bestehen hier eigentlich aus dem klassischen Bündchenmuster, also 1 rechte und 1 linke Masche im Wechsel. Alle paar Reihen unterbrechen wir diese Längsrippen jedoch durch eine Querrippe.
Konkret heißt das für dieses Musterstück:
Aufnahme von 23 Maschen.
- Reihe 1: 1 linke Masche, 1 rechte Masche im Wechsel
- Reihe 2: alle Maschen so stricken, wie sie erscheinen
- Reihe 3: wie R. 1= 1 linke Masche, 1 rechte Masche im Wechsel
- Reihe 4: wie Reihe 2
- Reihe 5-10 (also 6 Reihen): kraus rechts (also in Hin- und Rückreihe nur rechte Maschen)
Für dieses Musterstück habe ich in der Höhe 40 Reihen in diesem Mustersatz gestrickt.
Tja, das war nun schon der 2. Teil unseres Musterlexikons. In Kürze folgt Teil 3, und da werden wir uns dann unter anderem mal den Zöpfen widmen … Gar nicht so schwer, aber dafür sehr wirkungsvoll!
Ich hoffe, du bist wieder dabei!
Bis dahin wünsche ich auch diesmal viel Spaß beim Mustermixen und Herumexperimentieren!