Geile Basics: Pflegetipps für deine Eigenkreationen

Geile Basics: Pflegetipps für deine Eigenkreationen

Wir haben in den vergangenen Monaten so viele DIY-Projekte am Start gehabt, dass da schon einiges zusammengekommen ist. Ob Handschuh, Schal, Pullover oder Deko-Objekt – all diese Prachtstücke brillieren durch ihren Kuschel-Charakter, ein besonderes Maschenbild, die optimale Passform und die passenden Farben für das jeweilige Objekt. Damit all das auch so bleibt, haben wir ein paar Pflegetipps für Stricksachen für dich gesammelt.

Vorbereitung schützt vor Frust

Nichts ist ärgerlicher, als wenn du wochenlang an einem Pullover gearbeitet hast, der sofort das Potenzial zum Lieblingsstück mitbringt, und dann ist er nach der ersten Wäsche zu klein, verfusselt, aus der Form oder verfärbt! Dann war die ganze Arbeit umsonst, und der Frust ist vorprogrammiert. Im schlimmsten Fall verdirbt es dir sogar den Spaß am Handarbeiten.

Das kannst du verhindern, indem du von vornherein daran denkst, dass so feine Stücke vielleicht auch etwas mehr Pflege benötigen. Der Mehraufwand ist gering, das Ergebnis umso lohnenswerter. Und nachhaltig ist es obendrein, denn bei optimaler Pflege wirst du deine neuen Lieblingsstücke sehr lange nutzen können.

Die Auswahl der Wolle

Schon im ersten Schritt – nämlich beim Kauf der Wolle – kannst du einiges falsch und vieles richtig machen. Hast du dir bereits eine Anleitung ausgesucht, wird dort oft ein bestimmtes Garn angegeben. Aber natürlich kannst du auch Alternativen wählen, die in Stärke und Lauflänge ähnlich sind.

Wirf immer unbedingt einen Blick auf die Banderole, die jedes Wollknäuel umringt bzw. kennzeichnet. Dort siehst du nicht nur, woraus die Wolle besteht und wie hoch beispielsweise der tatsächlich „Woll“-Anteil ist, sondern auch, ob und wie sich das Garn waschen lässt.

Fertigstellung

Das Stricken selbst ist der wichtigste Part. Je erfahrener du bist, desto gleichmäßiger und passgenauer werden deine Stücke sein, was natürlich vor allem bei Kleidungsstücken auffällt. Anfängern sei daher empfohlen, sich am Anfang erst einmal an einfachen Dingen auszuprobieren. Beim Schal beispielsweise kann nicht allzu viel schiefgehen, und da ist es auch nicht schlimm, wenn er am Ende etwas kürzer, länger, breiter oder schmaler ist.

Nach der Hauptarbeit folgt die Fertigstellung: Die losen Fäden müssen vernäht werden, eventuell müssen Einzelteile oder Seiten zusammengenäht werdet, usw. Das ist für viele eine eher nicht so geile Aufgabe, weil es weniger Spaß macht und dennoch oft ganz schön zeitaufwendig ist.

Unterschätze aber nie, wie wichtig es ist, auch hier genauso sorgfältig zu arbeiten, wie während des gesamten Strickvorgangs. Sind Fäden falsch und unsauber vernäht, können sie sich beim Tragen oder Waschen lösen. Im schlimmsten Fall ribbelt dein Strickstück dann sogar an der betreffenden Stelle auf. Einen solchen Schaden zu beheben, ist deutlich komplizierter als sich etwas mehr Zeit für das sorgfältige Vernähen zu nehmen – garantiert! 😉

Das gleiche gilt für Nähte: Schlecht zusammengenähte Teile sehen nicht nur doof aus, sondern sitzen am Ende auch nicht gut. Wer schludert, findet später oft auch Löcher in den Nähten, weil die einzelnen Stiche so weit auseinander liegen. Also: Gönne dir und deinem Lieblingsstück die Zeit, die es braucht!

Waschen

Die erste Wäsche ist sicher der kritischste Punkt, denn letztlich kann genau dabei am meisten schiefgehen. Halte dich also auf jeden Fall an die Empfehlung auf der Banderole, sofern eine angegeben ist.

Grundsätzlich solltest du aber bei der Maschinenwäsche immer das Wollprogramm wählen und entsprechend auch Woll- oder Feinwaschmittel verwenden. Drehe Pullover oder ähnliche Teile am besten auf links. Wenn du einzelne Stücke in einen Wäschebeutel packst, ist es ein weiterer Schutz. Letzteres gilt vor allem dann, wenn ein Strickstück mit Perlen, Pailletten oder anderen aufgesetzten Accessoires verziert ist.

Hat ein Strickstück einen richtigen heftigen Fleck abbekommen, kann es natürlich sein, dass ein Waschgang bei maximal 30 °C nicht ausreicht, um ihn wieder loszuwerden. Dann kannst du versuchen, dem Fleck mit einem passenden Fleckenmittel zu Leibe zu rücken. Probiere es am besten zuerst an einer nicht sichtbaren Stelle aus.

Trocknen

Habe deine Strickteile einen hohen Woll- oder Viskose-Anteil, ist es wichtig, dass du das Stück direkt nach der Wäsche im noch feuchten Zustand ordentlich in Form ziehst. Das gilt bei Pullovern etc. vor allem für Seiten-, Schulter- und Ärmelnähte. Die Ärmel selbst solltest du außerdem in die Länge ziehen, denn sie laufen am ehesten ein.

Grundsätzlich ist es empfehlenswert, Strickstücke liegend zu trocken oder sie zumindest über mehrere Rippen eines Ständers zu hängen, aber nie hängend.

Aufbewahrung

Pullover etc. solltest du immer locker zusammenlegen und nicht zu klein falten. Auch die Stapel sollten nicht zu hoch sein, damit sich die Stücke nicht gegenseitig zu sehr drücken.

Pilling

Die fiesen kleinen Flusen und Fusseln sind lästig, entstehen aber nahezu unvermeidbar irgendwann durch Reibung. Typische Stellen dafür sind die Unterarme oder der Bauch, weil der Strick an diesen Stellen durch Reibung beispielsweise am Schreibtisch besonders anfällig dafür ist.

Die Stärke des Pillings ist stark von der Garnart abhängig, hat aber nicht zwingend mit dessen Qualität zu tun. Verhindern kannst du es im Prinzip nicht. Du kannst aber bei der Auswahl ein bisschen gegensteuern, indem du zum Beispiel für stark beanspruchte Stücke ein Kammgarn oder ein verzwirntes Garn wählst. Je glatter die Strickoberfläche, desto geringer ist in der Regel die Anfälligkeit für das Pilling.

Fazit

Du siehst, so schwierig ist es mit der optimalen Pflege gar nicht. Aber dafür wirst du immer froh sein, wenn du diese einfachen Tipps bedenkst und so länger Spaß am Gestrickten hast. Ist das Kind nämlich erst einmal in den Brunnen gefallen bzw. der Pullover eingelaufen, lässt sich das in den meisten Fällen nicht mehr rückgängig machen 😢.