Geile Basics: Stricken VS Häkeln

Geile Basics: Stricken VS Häkeln

Prinzipiell geht es hier bei Geile Masche sowohl ums Häkeln als auch ums Stricken – schließlich bestehen beide Ergebnisse aus „Maschen“, und für beides brauchst du Wolle. Tatsächlich hat es sich im Blog bisher aber mehr ums Stricken gedreht, denn ich persönlich bevorzuge es und kenne mich damit besser aus. Darüber hinaus bin ich aber auch sicher, dass Stricken allgemein beliebter ist. Aber ist das tatsächlich so? 

Das Material

Die grundlegende Gemeinsamkeit von Stricken und Häkeln dürfte das Grundmaterial sein: die Wolle! Hier gibt es keine eklatanten Unterschiede, du kannst alle Garne sowohl zum Stricken als auch zum Häkeln verwenden. Je dicker das Garn, desto dicker sollte die jeweilige Nadel gewählt werden, auch das ist in beiden Fällen so.

Das Werkzeug

Bei beiden Handarbeitsmethoden werden „Nadeln“ benutzt, allerdings hören die Gemeinsamkeiten auch beim Namen schon auf.

Während du beim Stricken immer je eine Nadel in der linken und in der rechten Hand führst, ist es beim Häkeln nur eine einzelne. Außerdem laufen Stricknadeln dort, wo sie „arbeiten“, spitz zu, Häkelnadeln haben dort dagegen einen „Haken“. Hier kannst du es deutlich sehen:

Ansonsten gibt es beide Nadelarten in verschiedenen Größen, wobei die Nadeln mit steigender Nummerierung immer dicker werden.

Beim Stricken „hängt“ das Strickstück also immer unter beiden Nadeln und somit in deinen beiden Händen. Beim Häkeln dagegen hältst du in der einen Hand die Nadel und in der anderen das Häkelstück.

Die Maschen

Beim Stricken holst du im Prinzip immer die Masche von einer auf die andere Nadel. Hier dreht sich eigentlich alles um rechte und linke Maschen. Je nachdem, wie du diese miteinander abwechselst bzw. kombinierst, entstehen ganz unterschiedliche Muster. Die Maschen entstehen, indem du das Garn auf jeweils bestimmte Weise schlaufenförmig um die Nadeln führst. Ein gestricktes Stück kann – bei sorgfältiger Arbeit – sehr glatt und recht dehnbar sein.

Beim Häkeln stichst du mit der Nadel in das Wollstück und erstellst dadurch erst die eigentliche Masche. Hier gibt es mehr verschiedene Maschen: Luftmaschen, Kettmaschen, feste Maschen und verschiedene Stäbchenmaschen. Die Häkelmaschen lassen sich in etwa mit kleinen Knoten vergleichen, die an einer Kette aneinandergereiht sind. Im Vergleich zu gestrickten Teilen ist das Ergebnis oft etwas welliger und starrer.

Die Projekte

Zuerst einmal gibt es viele Dinge, die du sowohl stricken als auch häkeln kannst. Da entscheidest du einfach danach, was du lieber machst. Das sind zum Beispiel Topf- oder Waschlappen, Decken, Schals oder Mützen.

Deutlich vorrangig gestrickt werden dagegen Kleidungsstücke wie Pullover, Strickjacken, Babysachen oder ähnliches. Das hat damit zu tun, dass das Endprodukt wie oben schon erwähnt dehnbar ist und aufgrund seiner feineren Textur auch schöner fällt.

Gehäkelt werden oft eher Figuren oder auch größere Stücke wie Decken. Das ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass viele das Häkeln als die schnellere Methode ansehen. Hinzu kommt als spezielle Form das sogenannte Filethäkeln. Damit werden beispielsweise große, aber sehr aufwändige und feine Tischdecken hergestellt.

Vorteile und Nachteile des Strickens

Das ist mal wieder eine Gretchen-Frage 😉, denn ich persönlich bin da schon mal gar nicht neutral, da ich immer mehr und auch lieber gestrickt habe. Mit dem Häkeln konnte ich mich nie so ganz anfreunden – allerdings bin ich durchaus gerade motiviert, das zu ändern!

Vorteil 1: Einfacher

Tatsächlich gilt das Stricken aber weitläufig, als etwas einfacher zu erlernen. Das könnte vielleicht damit zusammenhängen, dass es nur zwei Maschenarten in der Basis gibt. Außerdem gibt es unglaublich viele Strickmuster, was einem großartige Strickprojekte ermöglicht.

Vorteil 2: Dehnbarkeit

Die Dehnbarkeit der fertigen Stücke ist speziell für Kleidungsstücke ein Vorteil. Wer als Fortgeschrittener und obendrein sehr sorgfältig strickt, kann Kleidung herstellen, die von gekaufter Ware kaum zu unterscheiden ist.

Nachteil 1: Ausleiern

Wo ein Vorteil, da ein Nachteil – so kann durch die Dehnbarkeit unter Umständen das Gestrickte schneller ausleiern. Hier spielen allerdings grundsätzlich auch das Material und die Pflege eine Rolle.

Nachteil 2: Fehler-Korrektur

Passiert dir beim Stricken ein Fehler, so kann das durchaus ein böses Ende nehmen. Ist beispielsweise eine Masche erst einmal „tief gefallen“, lässt sie sich oft nicht mehr retten, schon gar nicht ohne sichtbaren Schaden. Außerdem gilt das Stricken als die langsamere Methode, sodass man schon etwas Geduld benötigt.

Vor- und Nachteile des Häkelns

Vorteil 1: Fehlerkorrektur

Ein definitiver Vorteil des Häkelns ist die geringere Fehleranfälligkeit. Fallmaschen, aus denen rasend schnell richtige Löcher werden können, passieren beim Häkeln schlichtweg nicht, weil die Technik es nicht zulässt.

Vorteil 2: Festigkeit

Die Tatsache, dass gehäkelte Stücke deutlich fester sind als Gestricktes, lässt sich als Vorteil sehen, wenn man es zum Anfertigen von passenden Objekten einsetzt. Ich denke da an Decken, Figuren, Topflappen, Schalen etc. Diese Dinge profitieren davon, dass alles etwas fester ist.

Nachteil 1: Weniger luftig

Und somit wird genau das auch hier zu einem Nachteil, wenn man die falschen Projekte wählt. Ein Sommer-Top in gehäkelter Form zum Beispiel wird weder schön aussehen noch sonderlich bequem sein, weil es sehr fest und steif ist.

Nachteil 2: Wollverbrauch & geringere Mustervielfalt

Weitere Nachteile sind der etwas höhere Verbrauch an Wolle im Vergleich zum Stricken und die geringere Vielfalt bei den Mustern.

Fazit

Tja, was ist jetzt mein Fazit? Ich denke, das ist ein Battle ohne Verlierer. Die Vor- und Nachteile sind sehr ausgeglichen. Wenn man diese entsprechend berücksichtigt, lassen sich mit beiden Methoden tolle Dinge kreieren. Es hängt einfach davon ab, was du lieber herstellst – Kleidung (Stricken) oder Gebrauchsgegenstände (Häkeln) beispielsweise. Und zuallerletzt eben auch davon, was dir persönlich mehr Spaß macht. Aber was will man mehr – ist doch geil, wenn es nur Gewinner gibt, oder nicht?! 😉

In diesem Sinne bleibe ich vorerst vielleicht doch die mehr strickende Handarbeiterin – aber ich werde mich ans Häkeln rantasten!

Bestrickende und ausgeglichene Grüße
Claudia