GEILE BASICS: Traditionelle Handarbeitstechniken – Was ist eigentliche Klöppeln?

GEILE BASICS: Traditionelle Handarbeitstechniken – Was ist eigentliche Klöppeln?

In unserer neuen Artikel-Serie „Traditionelle Handarbeitstechniken“ werde ich von Handarbeitstechniken berichten, die zum Teil fast vergessen sind oder wieder aufleben.

Starten werde ich mit dem KLÖPPELN – bestimmt hast du davon schon mal gehört. Aber weißt du auch, was genau dahintersteckt?

Klöppeln – was ist das eigentlich genau?

Beim Klöppeln handelt es sich um eine wirklich sehr alte Handarbeitstechnik zur Herstellung von Spitzen. Sehr alt bedeutet in diesem Fall rund 500 Jahre, denn erste Quellen zu dieser Technik schreibt man einem Musterbuch aus dem Jahr 1557 zu. Demnach hat das Klöppeln seinen Ursprung in Italien (Venedig), wanderte von dort weiter über Spanien und Frankreich nach Deutschland.

Die Technik

Es handelt sich beim Klöppeln im Prinzip um eine Flechttechnik. Ähnlich wie beim Stricken gibt es rechte und linke Maschen, doch diese entstehen hier durch „Drehen“ und „Kreuzen“ oder allgemein „Bewegungen“ der Fäden.

Die Fäden befinden sich an mindestens zwei Paar Klöppeln, die in Klöppel mit und Klöppel ohne Hülse unterschieden werden. Diese werden auf unterschiedliche Arten bewegt, manuell oder maschinell. Dabei kommen verschiedene Arten des Klöppels zur Anwendung, die sich durch Muster, Technik, der Historie oder auch der Region ihrer Entstehung unterscheiden. Insgesamt gibt es mehr als 40 unterschiedliche Klöppeltechniken.

Das Material

Neben den gerade genannten Klöppeln benötigst du passendes Garn. Natürlich gibt es spezielles Klöppelgarn, grundsätzlich funktioniert es aber auch mit Häkel- oder Stickgarn, verschiedenen Baumwoll-Garnen, Garn aus Seide oder Leinen oder sogar mit Draht. Tatsächlich sollte das Garn aber recht fein sein.

Außerdem benötigst du eine Klöppelrolle (auch Klöppelsack) oder ein Klöppelkissen (auch Flachkissen). Beide dienen als Unterlage für deine Klöppelarbeit. Dabei gibt es sehr viele verschiedene Ausführungen und Modelle, die alle ihre eigenen Vor- und Nachteile haben.

Hinzu kommt noch die Klöppelpappe. Darauf wird der Klöppelbrief befestigt, sodass die Nadeln darin einen festen Halt haben. Ist die Pappe nicht fest genug, verzieht sich das Muster der Spitze beim Festziehen der Fäden.

Schließlich solltest du immer eine kleine Handarbeitsschere, Stecknadeln und eine dünne Häkelnadel parat haben.

Die Anleitung

Was beim Stricken das Strickmuster bzw. die Mustervorlage ist, das ist beim Klöppeln der sogenannte Klöppelbrief. Er dient dir als Vorlage dafür, wo du die Nadeln setzen musst und wie du den Faden zu führen hast.

Das Ergebnis: Viele verschiedene Spitzen

 

Das Ergebnis beim Klöppeln sind immer Spitzen, und zwar ganz viele unterschiedliche. Es würde hier zu weit führen, sie alle aufzuführen und zu beschreiben. Sobald du Lust hast, das Klöppeln einmal auszuprobieren, wirst du selbst sehen, wie viele Möglichkeiten dir zur Verfügung stehen.

Fazit:

Beim Material gibt es ein paar Dinge, die du schon zu Beginn kaufen musst, da sie speziell für das Klöppeln gemacht sind, wie zum Beispiel die Klöppel selbst oder das Klöppelkissen. Einen Teil des weiteren Materials kannst du für den Start auch durch Dinge ersetzen, die du im Haushalt findest, also „normales“ feines Garn oder eine stabile Pappe.

Es macht auf jeden Fall Spaß, diese besondere historische Handarbeitstechnik einmal auszuprobieren. Und auch wenn die klassischen Spitzendeckchen aktuell nun nicht gerade angesagt sind, bieten sich durchaus noch andere dekorative Möglichkeiten. Vielleicht also einfach mal ausprobieren – wer weiß, ob das Klöppeln zu deiner neuen Lieblingshandarbeit wird!?! 😉

Ich wünsche auf jeden Fall viel Spaß beim Ausprobieren – und freue mich dir hier im Blog bald andere historische Handarbeitstechniken vorzustellen.

Geklöppelte Spitzengrüße
Claudia