Geiles DIY: Buchhülle stricken und filzen
Liest du auch so gern wie ich? Egal ob Roman, Krimi oder DIY-Kreativbuch – irgendein Schmöker liegt immer auf dem Nachttisch oder neben dem Lieblingssessel. Ich verbinde mit einem guten Buch auch immer ganz viel Gemütlichkeit. Darum hab ich mir überlegt, dass eine kuschelige Hülle für das aktuelle Lieblingsbuch mal `ne geile Sache wäre.
Die Idee
Ich habe mich schnell entschieden, meine Buchhülle zu stricken und nicht zu häkeln. Außerdem wollte ich mir die Möglichkeit offenhalten, die Hülle eventuell zu filzen. Und meine Hülle soll so sein, dass sie für möglichst viele Bücher bzw. Buchgrößen passt. Natürlich darf sie sich in der Hand angenehm und kuschelig weich anfühlen.
Das Material
Ruckzuck hatte ich das notwendige Material zusammen. Viel ist es nicht, was du dafür brauchst:
- ca. 2 Knäuel Filzwolle
- Rundstricknadel (eher dick, siehe Angabe auf der Wolle deiner Wahl)
- Lineal
- Schrägband
- ein paar kleine Knöpfe
- Geschenkband in passender Farbe
- Filzrest in passender Farbe
Anleitung:
Ich habe anhand meiner Standardbuchgröße für mich eine ungefähre Größe von 45 x 30 cm zugrunde gelegt. Die Hülle sollte ja etwas überstehen. Zu groß dürfte sie gern sein, nur nicht zu klein, zumal ich ja evtl. noch filzen wollte. Dadurch schrumpft das Strickstück aber zwangsläufig um ca. 30 Prozent.
Ich hatte noch Wollreste meiner Filzwolle. Da die Farben miteinander harmonieren, habe ich alle drei verwendet: Grau, Beige und meliert. Anhand der Maschenprobe habe ich 56 Maschen angeschlagen
Beim Muster habe ich mich für das einfache Perlmuster entschieden. Das sieht hübsch aus und ist angenehm griffig. In der Breite kam mein Strickstück auf 30,5 cm, lag also sehr nah an der Breite, die ich mir ausgerechnet hatte. In der Höhe habe ich dann daher so lange weiter im Perlmuster gestrickt, bis ich eine Höhe von 46 cm erreicht hatte. Dann habe ich abgekettet und die losen Fäden vernäht – fertig.
Wie du siehst, habe ich oben und unten das graue Garn verwendet, dazwischen einen breiten Streifen in Beige und diesen eingefasst in das melierte Garn. Der untere graue Teil ist bewusst höher als der obere, ich wollte den Aufbau ein wenig einem Buchtitel nachempfinden.
Filzen:
Ich habe mich die Buchhülle gefilzt. Da kamen dann meine beiden Massageigel wieder zum Einsatz:
Zusammen mit meinem Strickstück und zwei Jeans kamen sie in die Waschmaschine -40 °C, Kurzprogramm (ca. 1,5 Std.) und etwas Flüssig-Waschmittel. Das Ergebnis:
Sieht gar nicht so viel anders aus als vorher? Stimmt 😉 Tatsächlich ist es beim Kurzprogramm nur wenig verfilzt. Mir gefällt es aber sehr gut, denn die Griffigkeit ist gegeben, gleichzeitig ist aber die Struktur des Musters noch gut erkennbar. Für mich wird das also auch in Zukunft meine Filz-Variante in der Waschmaschine sein.
Geschrumpft ist es übrigens trotzdem: Nach dem Waschen hatte das Strickstück – noch ist es ja schließlich keine Hülle gewesen 😉 – eine Breite von 42 cm und eine Höhe von 26 cm, also jeweils ca. 4 cm weniger als vor dem Waschgang.
Feintuning – aus dem Strickstück wird eine Buchhülle
Damit das Buch in die Hülle „eingespannt“ werden kann, habe ich Schrägband verwendet. Alternativ kannst du auch ein breites Gummiband nehmen, dann ist es etwas flexibler. Ich habe zwei Streifen abgeschnitten, etwas kürzer als die Gesamthöhe. Dann habe ich diese rechts und links mit etwas Abstand vom Rand festgenäht. Natürlich nur oben und unten, denn dazwischen wird ja das Cover des Buches eingeschoben. Damit es hübscher aussieht, habe ich einen kleinen Knopf mit aufgenäht.
Lesebändchen
Um nicht immer ein Lesezeichen parat haben muss, hab ich mir gedacht, das integriere ich direkt in meine Buchhülle. Dafür ist das Geschenkband gedacht, was in der Materialliste aufgeführt ist. Ich hatte noch ein schönes Satinband in einem passenden Silbergrau. Das nähte ich genau in der Mitte am oberen Rand mit wenigen Stichen fest.
Und schon sieht das ganze viel mehr nach einer Hülle aus, oder?!
Zum Schluss hab ich mir ein Stück Filz zurechtgeschnitten, sodass es in den hellen Streifen passt. Mit einem Textilstift habe ich „LIEBLINGSBUCH“ draufgeschrieben und das Stück Filz dann aufgenäht.
Zum Schluss schob ich das DIY-Buch, in dem ich gerade oft blättere, in die Hülle und machte es mir damit und einem Becher Tee so richtig schön gemütlich.
Wichtig: Wenn du eine Buchhülle nutzen willst, die mal einen Spritzer Kaffee oder Tee abbekommen kann, dann solltest du keine Filzwolle wählen. Diese wird dann nämlich bei jedem Waschgang immer ein Stück kleiner. Stattdessen bietet sich dann ein glattes Baumwollgarn an, dass sich gut waschen lässt.
So, ich schiebe jetzt noch eine Schmökerstunde ein, weil´s gerade so gemütlich ist.
Dir wünsche ich viel Spaß beim Stricken deiner Kuschelhülle für deine Lieblingslektüre!
Leselustige Grüße
Claudia