Seltene Wollarten, die Du kennen solltest – Teil 3: Vikunjawolle

Seltene Wollarten, die Du kennen solltest – Teil 3: Vikunjawolle

Hier kommen spannende News zu einer weiteren seltenen Wollart, die du kennen solltest. Heute stelle ich dir Vikunjawolle vor – eine absolute Edelwollsorte!

Tragegefühl: Purer Luxus

Vikunjawolle auf der Haut zu spüren, ist besser als alles, was du an Stoffen oder Materialien bisher gespürt haben wirst. Das liegt daran, dass diese Wolle überragend weich, fein und angenehm auf der Haut ist. Die Feinheit der Vikunjawolle wird bei sagenhaften zehn bis 13 Mikron eingestuft.

Erklärung: In Mikron wird die Feinheit von Fasern gemessen. Dabei steht ein Mikron für einen Tausendstel Millimeter. Du siehst: Feiner geht also wirklich kaum.

Herkunft:

Vikunjas leben in den Anden und somit verteilt über Argentinien, Bolivien, Chile, Ecuador und Peru. Heute existieren rund 270.000 dieser Tiere, und zwar in Höhen von ca. 5.000 Metern, denn dort fühlen sie sich besonders wohl.

Der Bestand ist aktuell als vergleichsweise hoch einzuschätzen, denn in den 1960er Jahren wurden die Vikunjas fast ausgerottet. Seit 1975 stehen sie unter Schutz des Washingtoner Artenschutzabkommen. Es gibt daher keine domestizierten Herden, alle Vikunjas leben in freier Wildbahn.

Erhalt der Wolle

Vikunjas werden nur alle zwei Jahre eingefangen, um dann die wertvolle Wolle der Tiere zu erhalten. Das Scheren übernehmen Indios. Für sie ist dies ein traditionelles Vorgehen, und sie sind sehr geschickt, was das Scheren für die Tiere so schmerzlos wie möglich macht. Auf den Einsatz von Streckbänken wie etwa bei Schafen wird beim Scheren komplett verzichtet.

Die Scheraktionen werden zugleich genutzt, um die freilebenden Tiere zu untersuchen und zu impfen. Das wiederum soll helfen, den Fortbestand zu erhalten oder besser noch, zu vergrößern.

Eigenschaften der Wolle

Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich bei der Vikunjawolle um ein extrem feines und edles Material. Doch neben der herrlichen Haptik hat sie weitere Vorteile.

So wie die Wolle die Tiere an ihrem Lebensort in kalten und windigen Höhen der Anden schützt, so bietet sie auch verarbeitet noch eine großartige Wärmerückhaltung. Gebügelt werden müssen Kleidungsstücke aus Vikunjawolle nur selten, denn sie neigen kaum zum Knittern.

Die Farbgebung ist hellbraun, so wie die Tiere selbst, denn gefärbt wird Vikunjawolle nicht. Das liegt daran, dass die Fasern empfindlich sind. Dafür besitzt die Wolle einen herrlich schimmernden Glanz, der den edlen Charme noch verstärkt.

Preise für Vikunjawolle

Edles Material hat seinen Preis, so auch die Vikunjawolle. Da können für ein paar Socken schon mehrere Hundert Euro zusammenkommen, für einen ganzen Mantel durchaus ein stattlicher 5-stelliger Betrag. Der durchschnittliche Kilopreis für das reine Rohmaterial liegt bei 530 Euro, hinzu kommen dann Waschen, Entgrannen und Verspinnen, sodass der Kilopreis für die verarbeitete Wolle durchaus 5-stellig sein kann.

Vikunjawolle – luxuriös, strahlend und herausragend fein

Wer sich den Luxus gönnen möchte und bereit ist, so viel Geld für eine besondere Wolle auszugeben, wird daran seine pure Freude haben. Es sollte beim Kauf auf den Hinweis „legally sheared“ geachtet werden, denn er zeigt an, dass die betreffende Wolle aus kontrollierten Projekten bezogen wurde.

Wohligwollige Grüße
Claudia