Seltene Wollarten, die Du kennen solltest – Teil 5: Yakwolle

Seltene Wollarten, die Du kennen solltest – Teil 5: Yakwolle

Schön, dass du da bist, denn heute gibt es wieder einen neuen Teil unserer Artikelreihe „Seltene Wollarten“. Diesmal geht es um Yakwolle. Ich bin mir sicher, dass die meisten zwar das Tier kennen, aber nicht wussten, dass auch seine Wolle als Garn genutzt wird. Dabei hat sie so tolle Eigenschaften, dass ein „Kennenlernen“ sich in jedem Fall lohnt!

Tragegefühl: höchster Komfort

Das Yak lebt vor allem in Zentralasien in kalten Regionen, und das dicke Fell schützt vor Wind und Wetter. Dasselbe gilt dann natürlich auch für die Wolle, wenn sie zum Beispiel zu Kleidung weiterverarbeitet wird. Auch bei Minusgraden bist du bestens geschützt, zumal die Wolle die Körperwärme optimal speichert, Feuchtigkeit aber bestens absorbiert.

Was das Tragegefühl angeht, punktet die robuste Yakwolle mit ihrem sehr geringen Gewicht, der Hautfreundlichkeit, der Verträglichkeit auch für Allergiker und der Anschmiegsamkeit. Mit 1-18 Mikron ist Yakwolle mit Kaschmirwolle vergleichbar.

Erklärung: In Mikron wird die Feinheit von Fasern gemessen. Dabei steht ein Mikron für einen Tausendstel Millimeter. Yakwolle gehört also unter den feinen Garnen mit zu den Spitzenreitern.

Herkunft

Die eher scheuen asiatischen Rinder stammen vor allem aus Zentralasien, wo sie an raues Wetter und niedrige Temperaturen gewöhnt und eben auch bestens angepasst sind. Zu viel Wärme vertragen sie dagegen nicht. In ihrem normalen Lebensraum liefern die Yaks neben Wolle auch Milch, Fleisch, Leder und Haar, teilweise werden sie auch als Reit- und Lastentiere eingesetzt.

Erhalt der Wolle

Die Wolle der Yaks zu gewinnen, ist recht aufwendig, und damit auch sehr zeit- und kostenintensiv. Häufig wird zuerst gekämmt, um die feine Unterwolle zu gewinnen. Einige Wochen später folgt dann eine mehrstufige Schur.
Da auch die Haltung und Zucht der Tiere sehr aufwendig und kostenintensiv ist, damit eine artgerechte Haltung garantiert ist, liegt der Preis auf einem entsprechend hohen Niveau.

Eigenschaften der Wolle

Die Wolle besteht aus einem groben Deckfell und einem feinen Unterfell. Diese Mehrschichtigkeit macht die Wolle extrem dicht und hochwertig.

Das grobe Deckfell wird vor allem für Decken, Seile, Taue und Zelte verwendet. Die feine Unterwolle dagegen ist spinnfähig und lässt sich so zu Kleidung oder hochwertigem Füllmaterial

Preise der Yakwolle

Yakwolle gehört zu den kostbarsten und teuersten der Welt. Der stattliche Preis erklärt sich jedoch durch die wirklich sehr hochwertige Qualität und die aufwendige Haltung und Pflege der Tiere. Von billiger Yakwolle solltest du Abstand nehmen, denn das könnte ein Zeichen dafür sein, dass dort nicht auf artgerechte Haltung und Tierwohl geachtet wird.

Wirf am besten auch immer einen Blick auf die Kennzeichnung, denn dort sollte genau vermerkt sein, woher die Wolle bzw. die Tiere stammen.

Yakwolle – herrlich warm, anschmiegsam und allergikerfreundlich

Vor kratziger Wolle muss beim Yak niemand Sorge haben, ganz im Gegenteil. Yakwolle gehört zu den ganz besonders weichen Materialien und ist aufgrund vieler weiterer positiver Eigenschaften seinen Preis wert.

Pflege von Kleidungsstücken aus Yakwolle

Waschen

Es wird empfohlen, Kleidung aus Yakwolle nicht maschinell, sondern per Hand zu waschen. Das Wasser sollte eine Temperatur von 30 Grad Celsius keinesfalls überschreiten. Beim Waschen solltest du sanft mit dem Kleidungsstück umgehen, es darf aber durchaus im Wasser gewendet und leicht geknetet werden. Nutze auf jeden Fall ein mildes, umweltverträgliches Waschmittel.

Vermeide zu starkes Rubbeln oder Reiben. Dabei könnten unschöne Verfilzungen entstehen. Nach der Wäsche in Seifenwasser wird das Kleidungsstück mit klarem Wasser ausgespült. Die Temperatur sollte dabei die gleiche sein wie vorher beim Waschwasser.

Trocknen

Kleidung aus Yakwolle sollte nach der Handwäsche in ein Handtuch eingerollt und leicht ausgedrückt werden. Danach das Handtuch wieder ausrollen und das Kleidungsstück auf dem Handtuch trocknen lassen. Falls sich das Kleidungsstück verzogen haben sollte, kann es in feuchtem Zustand vorsichtig in Breite und Länge gezogen werden.

Lagern

Kleidung oder auch Decken und Kissen aus Yakwolle sollten an einem trockenen und eher kühlen Ort gelagert werden, vor allen in Zeiten, in denen sie kaum genutzt werden, wie beispielsweise im Sommer.

Schutz vor Pilling

Bei Naturfasern wie der Yakwolle lässt sich das klassische Pilling kaum vermeiden und ist auch kein Zeichen minderer Qualität oder gar ein Reklamationsgrund. Du kannst es aber zum Teil vermeiden, indem du Kleidungsstücke aus Yakwolle hin und wieder mit der Fusselrolle behandelst. So werden längere Fasern, die sich beim Tragen verknoten und verheddern – und so zum Pilling-Effekt werden – schon vorher entfernt.

Grundsätzlich gilt bei hochwertigen Wollprodukten: Du musst sie nicht nach jeder Nutzung waschen, oft genügt es, sie über Nacht gut zu lüften.

Solltest du mit Yakwolle arbeiten oder ein solches Kleidungsstück kaufen, genieße den tollen Tragekomfort und gönne ihm eine gute Pflege, damit du lange Freude daran hast!

Wohligwollige Grüße
Claudia