Geiles DIY: Wie geht Strick-Filzen?

Geiles DIY: Wie geht Strick-Filzen?

Am 3. Februar hab ich hier berichtet, welche verschiedenen Varianten zum Filzen es gibt. Und da ich Filz als Material für viele Dinge wirklich großartig finde, wollte ich es unbedingt ausprobieren. Mir erschien – zumindest in der Theorie – das Strick-Filzen am einfachsten, darum zeige ich euch heute, wie es geht.

Vorbereitung Strick-Filzen

Als erstes musst du dir natürlich überlegen, was du filzen möchtest. Ich habe mich für Untersetzer und ein Setz entschieden, um es zum Start möglichst einfach zu halten. Bei meinen Recherchen habe ich herausgefunden, dass es sowohl mit spezieller Filzwolle als auch mit „normaler“ Wolle gemacht werden kann. Wichtig ist aber, dass das Garn einen hohen Wollanteil von mindestens 70 Prozent hat.

Ich habe also zuerst meine Strickstücke angefertigt. Ein größeres Set und vier kleinere Untersetzer.

Wichtig: Beim Filzen in der Waschmaschine verkleinern sich die Strickstücke. Sie müssen also im ersten Schritt etwas größer angelegt werden als sie am Ende sein sollen.

Ich habe zwei der Untersetzer in spezieller Filzwolle gestrickt (grau meliert), die anderen (rot) mit einem „normalen“ Garn. Hier seht ihr, dass die Garne sich auf den ersten Blick kaum unterscheiden:

 

Als Muster habe ich das Perlmuster gewählt – je einmal einfach und einmal doppelt bei den Untersetzern.

Fertig gestrickt sah das dann mit allen Teilen dann so aus:

Dass die Endfäden sorgfältig vernäht werden, ist natürlich klar, das war hier bereits geschehen.

Filzen in der Waschmaschine

Der Filz-Effekt entsteht in der Waschmaschine vor allem durch Reibung. Darum soll man zusätzlich zu den Wollstücken zwei Tennisbälle mit in die Maschine geben. Auch eine unempfindliche Jeans kann helfen, die Reibung zu verstärken.

Da ich keine Tennisbälle zur Hand hatte, habe ich nach einer Alternative gesucht und bin auch prompt fündig geworden. Ihr könnt ebenso Massageigel benutzen! Die habe ich mir schnell beim nächsten Drogeriemarkt besorgt. Sie sind auch deutlich günstiger als Tennisbälle.

Also ab in die Waschmaschine mit den Strickstücken, den zwei Igeln und einer Jeans. Empfohlen wird ein normaler Waschgang bei 40 Grad, kein Kurzwaschgang. Ein wenig Waschmittel dazu, das war es auch schon.

Ich muss zugeben, ich war wirklich gespannt, was ich am Ende aus der Waschmaschine rausholen würde. Und siehe da: Ich wurde auch tatsächlich überrascht!

Die zwei Untersetzer aus der Filzwolle waren richtig gut verfilzt und erheblich kleiner als vor der Wäsche.

Die drei Teile aus der „normalen“ Wolle hatte sich dagegen überhaupt nicht verändert, außer dass sie sich etwas verzogen haben! Sie waren kein bisschen verfilzt und hatten sich auch in der Größe nicht verändert. Nebeneinander sah das dann jetzt so aus:

Vorher

Nachher

Mein Fazit

Ich finde das Filzen in der Waschmaschine tatsächlich angenehm einfach. Allerdings würde ich künftig ausschließlich spezielle Filzwolle dafür verwenden. Ich könnte nochmal versuchen, es mit einer höheren Temperatur zu versuchen, aber ob das besser klappt, bleibt ungewiss.

Wichtig: Die fertig gefilzten Teile solltet ihr am Ende in Form ziehen, während sie trocknen. Ich habe das nicht gleich gemacht, darum sind meine etwas krumm. Mit weiteren Waschgängen ist dann Vorsicht geboten, denn der Filzvorgang würde sich wiederholen. Und damit würde das Teil auch noch einmal die Größe verändern!